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Sonntag, 15. Dezember 2013

Der perfekte Strand

Das ich ein Strandsnob bin habe ich ja bereits erwähnt. Ich vermute diese Aussage hat mich meinen zweiten Bloglovin Follower gekostet *räusper* da hat man schon kaum welche, meint aber trotzdem erstmal einen auf dicke Hose machen zu müssen und schon steht man wieder alleine da. Upps.



Egal, zurück zum Thema:
Es viel mir jahrelang sehr schwer mich für andere Strände dieser Welt zu begeistern, da ich bereits im zarten Alter von 3 Jahren den (in meinen Augen) perfekten Strand gefunden hatte. 
Vor einiger Zeit habe ich diesen Blogpost auf einem meiner Lieblingsreiseblogs entdeckt und ihn ungefähr 10 mal gelesen, denn das Gefühl vom manisch-depressiven Strandjunkie kam mir sehr bekannt vor :-)Also Dennis - Danke dafür!


Wie Dennis in seinem Post erwähnt, sind die folgenden Punkte an den meisten Stränden eher suboptimal:

- viele Menschen oder sogar völlig überlaufen und daher ziemlich laut

- durch das große Publikum sind die Strände oftmals auch nicht so wirklich sauber, es liegt viel Müll herum

- der Sand ist nicht schön weiß, sondern eher matschfarben und enthält tückische Steine/Korallenstücke/Müll an denen man sich herrlich die Fußsohlen aufschneiden kann

- man muss für Sonnenschirme und Liegen horrende Summen bezahlen
- es gibt irgendwelches Viehzeug das die Idylle stört


Mein perfekter Strand befindet sich auf der kleinen Südseeinsel Samoa. Mitten im Pazifik, umgeben von …im Grunde nichts, liegt an der östlichen Spitze der Hauptinsel Upolu der Lalomanu Beach.

Eine Stunde Anfahrt von der Hauptstadt Apia, natürlich stilecht auf der Ladefläche eines Pick-up Trucks, voll beladen mit Kühlboxen und lokalen Snacks -  und wir sind da. 



Als ich den weichen Sand unter den Füßen spüre und meinen Blick auf die kleine vorgelagerte Insel richte hätte ich heulen können vor Freude. Endlich zurück. 11 Jahre später und es immer noch genauso perfekt wie vorher. 

Das Wasser sieht aus als hätte es jemand mühevoll in Photoshop bearbeitet, es ist angenehm warm und gänzlich frei von Algen oder sonstigem Kram der da nicht hingehört.

Für ca. 2 Eur kann man den Schatten einer Beachfale genießen und mit etwas Glück kommen einige Kinder aus dem Dorf vorbei und verkaufen gekühlte Kokosnüsse und andere Leckereien. Wenn man "Pech" hat, spricht man den ganzen Tag mit keiner Menschenseele. SO geht ein Tag am Strand meine Damen und Herren!


Nach dem Post von Dennis muss ich jetzt natürlich irgendwann noch nach Rarotonga, aber bis dahin bleibt Lalomanu meine ganz große Liebe.


Montag, 2. Dezember 2013

Der Hot Water Beach Hype

Ich bin ein fürchterlicher Strandsnob. 
Ganz ehrlich…und es tut mir ja auch irgendwie leid, aber ich kann nichts dafür. 
Wie an so vielem, sind natürlich meine lieben Eltern schuld. (Die Begründung geht ja sowieso immer, nicht wahr?)




Warum genau, erkläre ich euch noch an einer anderen Stelle. Jedenfalls, bin von klein auf eeeextreeeeeeem picky was Urlaubsstrände angeht. Wenn meine Klassenkameraden ganz aufgeregt von ihrem Sommerurlaub an der Adria oder auf Mallorca erzählten, dachte ich mir immer nur *meeeh*…alles nur so mittel. Heute, viele Jahre später, weiß ich das es auch in Europa wirklich sehr schöne Strände gibt…aber die fünf Jahre alte Schokofinger-Franziska war einfach davon überzeugt - sie hat den Plan! 

Jahrzehnte später hat sich natürlich vieles geändert. Ich bin z. B. deutlich größer und wie gesagt, weiß ich inzwischen das auch Mallorca seine Vorzüge hat. Nur das mit den Schokofingern ist eigentlich immer noch dasselbe. Als mir mein Freund sagte das wir auf unserer Reise auch unbedingt an Whitianga's Hot Water Beach vorbeischauen müssen bin ich ungefähr so begeistert wie von einer Runde Quallen jagen an der Adria. Mir schiessen sofort die Bilder mit hunderten von Leuten in den Kopf die dicht an dicht Löcher in den Sand graben um sich dann darin einzuweichen. Der Witz dabei erschließt sich mir nicht so wirklich, aber ok. Wenn man das gesehen haben muss, gehen wir da natürlich auch hin. 
Dort angekommen hatte ich dann einen dieser - "wie geil ist Neuseeland denn bitte im Winter!" Momente. 



Es war überhaupt nicht wie auf den vielen Fotos im Internet, denn wir hatten den Strand fast für uns alleine! Wir stehen also bei strahlendem Sonnenschein barfuß an diesem Strand. Blinzeln in die Sonne, atmen ganz tief durch, lassen uns die nackten Beine von dem erfrischenden Pazifik umspülen und rennen plötzlich wie angestochen wieder landeinwärts. Warum?
Tja, simpel: nachdem die kleinen, kalten Schaumwellen an unseren Waden brechen und wir überlegen ob es nicht vielleicht doch zu kalt ist, zieht sich das Wasser langsam wieder zurück. Mit ihm die oberste Schicht Sand am Boden. Das wiederum bringt das heiße Thermalwasser an die Oberfläche was uns etwas irritiert hat. Man stelle sich das so vor: 
"Wooow Strand, kommt schnell die Füße rein!" - "Hui kalt!" - "Uuuuuh warm!" - "Baaah, wieder kalt!" - "Ooooh, geiiiil!" Und das immer schön im Wechsel. Großartig!
Ich habe vermutet das Wasser ist sicherlich nicht heiß genug ist um in Winter darin zu baden, aber da hätte ich wohl etwas genauer recherchieren sollen. Denn fast 60°C sind definitiv warm genug um sich etwas aufzuwärmen. Also unbedingt Schaufeln einpacken! 

Ich als alter Strandsnob muss also zugeben: der Strand wird dem Hype auf alle Fälle gerecht! Und im Winter kann ich einen Besuch wirklich uneingeschränkt empfehlen :-)

Montag, 18. November 2013

Wellness Winter

Also ich versteh nicht wie man dir einen Wunsch abschlagen kann! Ganz ehrlich, für dich würde ich sogar ein Wochenende in einem Wellness Hotel verbringen, und glaub mir ich finde sowas super öde!“
Diese Aussage, vermutlich leichtfertig und hormongesteuert an einer Büro Kaffeemaschine gemacht, liegt inzwischen fast fünf Jahre zurück und ich habe sie nicht vergessen. Ich glaube mein Freund bereut es bis heute diese gemacht zu haben.
Aber gut, es bleibt mir dazu nur zu sagen: Männer dieser Welt, lasst euch eins gesagt sein – Achtet auf eure Flirtversprechen! Sie holen euch schneller ein als euch lieb ist! 

Es ist nun also November und ich finde mich bei trübem, nieseligen Spätherbst-Wetter, warm eingekuschelt in den weichsten Bademantel aller Zeiten auf einer Massageliege wieder. In meinem Ohr ein hohles Wachsstäbchen. An der Spitze angezündet. Was auch sonst. 


Es macht herrlich knisternde Kamingeräusche dieses Stäbchen. Damit kriegt man mich ja immer…Kaminprasseln und Meeresrauschen befördern mich schnurstracks in den Entspannungs-Himmel. Normale Massagen kann ja jeder, daher suche ich – wenn ich denn schon mal die Gelegenheit habe – die ungewöhnlichsten Anwendungen auf den Spa-Menüs zum austesten. Dieses Mal also: Ohrenkerzenbehandlung und eine Klangschalen-Massage. Beides absolut großartig. Zu Beginn dachte ich mir „naja, ein bissl knistern im Ohr und ein wenig Geklimper auf dem Rücken wird diesen fetten, über Monate aufgebauten Stressknoten in meiner Schulter wohl kaum verschwinden lassen“ aber siehe da – weg das Ding. Einfach so. Könnte natürlich auch an dem schwer gehypten Thermalwasser liegen…das soll ja im Grunde gegen ALLES helfen. Sagten mir zumindest einige der anderen Hotelgäste. Mit ihrer langen Lebenserfahrung wissen die halt einfach auch was gut ist, nicht wahr? Oder vllt. an dem überragenden Essen mit dem wir drei Tage lang verwöhnt wurden. Entspannung geht ja schließlich auch irgendwie durch den Magen. Ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur das ich am Donnerstag nur sehr ungern meine Wolke der Glückseligkeit verlassen habe um wieder in der Realität anzukommen. 
Für alle dauergestressten Großstadthipster kann ich das Hotel Mühlbach nur wärmstens empfehlen. Mal ganz abgesehen von den bereits erwähnten Hübschigkeiten (das freundliche und sehr aufmerksame Personal, das leckere Essen, das umfangreiche Wellnessangebot und diese super flauschigen Bademäntel *gg*) ist es auch eines der am schönsten gestalteten Hotels die ich bisher besucht habe. Es ist eine wirklich gelungene Mischung die sich vermutlich am besten als "Bayrisch-Marrokanischer-Landhausstil umarmt von modernen Einflüssen" beschreiben lässt. Klingt komisch, funktioniert aber ziemlich gut. Schaut euch nur die Homepage an! Bei mir hat es nur wenige Sekunden gedauert bis ich schwer verknallt war. 




Sonntag, 10. November 2013

Waitomo im Bear Grylls Modus

Ich habe in meinem bisherigen Leben genau zwei Urlaube auf Campingplätzen begonnen und sie jeweils im Krankenhaus beendet. Auf irgendwelche Bäume, Gräser oder sonstiges Zeugs bin ich scheinbar ziemlich allergisch, es ist mir also nicht zu verdenken das ich eine pauschale Abneigung gegen das Campen habe. 
Aufgrund drastischer Kosteneinsparmaßnahmen haben wir in Waitomo dann aber doch auf einem dieser genächtigt – diesmal allergiefrei und sehr zufrieden, da sehr schön sauber. Die Bungalows sind mit einem Stockbett, einem Tisch, zwei Stühlen und einer Spüle zwar sehr minimalistisch ausgestattet, aber wenn wir ehrlich sind: mehr braucht man ja im Grunde auch nicht für eine Nacht.




Falls es durch die letzten Posts noch nicht deutlich genug rauskam – es war ja kalt dort. Mein persönliches Tageshighlight war daher eine schöne, heiße Dusche um mich wieder aufzuwärmen. Die Herausforderung auf diesem Campingplatz bestand allerdings darin, am frühen Morgen nicht nur aus dem Bett zu kommen, sondern im Anschluss auch ca. 40 Meter im Freien zum Waschraum zu laufen.
Aber ok, frostiger Nieselregen und kräftige Windböen sind durchaus akzeptabel, wenn man weiß - am Ende wartet die wärmende Dusche. 

Ein Problem ist allerdings, wenn man nach dem Duschen feststellt, dass das Fenster des Duschraumes gekippt ist, es deshalb fürchterlich zieht und – noch viel schlimmer – man das flauschig weiche, extra angemietete Handtuch im Bungalow vergessen hat. Mist. Riesengroßer Mist sogar.

Zähneklappernd wird kurzerhand in den Bear Grills Modus geschaltet: Handy? Nicht da. Nach Unterstützung rufen? Zu peinlich. Weiter duschen bis mich jmd. holt? Unser Zeitplan! Darauf hoffen das sich ein Schaf in den Waschraum verirrt es mit dem Venus Gilette rasieren, schnell einen Poncho stricken und zurück rennen? Wäre eine Option, aber da meine Strick-Skills sich eher in Grenzen halten, schnappe ich mir dann doch kurzerhand meinen Schlafanzug und trockne mich damit ab.  Bear Grylls hat ja schließlich auch nie Handtücher dabei. Ich wusste das der DMAX Marathon vor dem Abflug zu etwas gut war. Großartiges Gefühl. Echt.  

Erst die fluffigen Pancakes mit gebackenen Bananen, goldenem Ahornsirup und Bacon (WTF?!? Weiß jmd warum die Kiwis zu gefühlt ALLEM Bacon essen?!?) im kleinen und vor allem sehr hübschen Diner gegenüber konnten meine Laune wieder heben. So gestärkt waren wir bereit für einen Tag voller Bushwalks und Glühwürmchen jagen. Diese Glühwürmchen sind nämlich das absolute Waitomo must-see…zumindest laut Reiseführer. Und es gibt auch massig Angebote um sich diese auf geführten Touren anzuschauen oder beim Black Water Rafting die unterirdische Höhlenlandschaft unsicher zu machen. Wir haben aber beschlossen mal die individual Touristen raushängen zu lassen und dem Tipp unseres erfahrenen Campigplatzbetreibers zu folgen. Dieser hat uns netterweise mit Taschenlampen und einer Karte ausgestattet damit wir auf eigene Faust auf Glühwürmchen Entdeckungstour gehen können. Haben wir dann auch nach einem sehr schmackhaften Abendessen im Restaurant Huhu (direkt neben dem Campigplatz) gemacht. 



So richtig im Dunkeln, nur wir drei und um uns herum neuseeländischer Busch. Auf halber Strecke viel mir ein, das ich Dunkelheit ja eigentlich nur so mittel cool finde. Gegen 23 Uhr in einem fremden Land durch den Wald laufen stand so eigentlich auch nicht unbedingt auf meiner To do Liste. 

Manch einer würde vor romantischer Verzückung seufzen beim Anblick von vielen kleinen Lichtlein die zwischen den dicht bewachsenen Felswänden funkeln. Ich fühlte mich eher an die Vorschau des Horrorfilms „The hills have eyes“ zurück erinnert als wir hochkonzentriert die dunklen Schotterwege entlang schlichen.



Man hat bei einer selbst organisierten Nachtwanderung sicherlich nicht dieses geballte „ich stehe plötzlich unter einem komplett erleuchteten Himmel“ Erlebnis wie in einer der offiziellen Höhlen, aber wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, ist mein Sinn für Romantik jetzt nicht soooo stark ausgeprägt, daher hat mir unser Trip sehr gut gefallen. Nicht zuletzt weil er uns nichts gekostet hat :-)

Mittwoch, 6. November 2013

Buchvorstellung - New York Street Food

Mein Bücherregal hat Nachwuchs bekommen! 

Meine liebe Freundin Jule hat mir bei ihrem letzten Besuch das schöne Buch "New York Street Food" der Autoren Tom Vandenberghe, Jacqueline Goossens und des Food Fotografen Luk Thys mitgebracht. Da New York auf unserer 2014 Reise-Brainstorm-Liste ziemlich weit oben steht und ich ja ein selbsterklärter Nachwuchsgourmeggle bin, passt dieses Buch wie die Faust auf’s Auge. Das Buch ist eine Kombination aus Kochbuch und Reiseführer, was ich dieser Form bisher noch nie gesehen habe. 


Die Fotos sind herrlich authentisch und wirken nicht zu durchgestylt, die eingestreuten Geschichten sorgen dafür das man es öfter zu Hand nimmt und intensiver studiert als ein reines Kochbuch. Bei den Rezepten handelt es sich um einfach zuzubereitendes Street-Food bzw. kleine Gerichte die in New York eben sehr beliebt sind. Was mir hier besonders gut gefällt: bei jedem Rezept steht die Adresse daneben wo man die, aus Sicht der Autoren, beste Variante des Gerichts in New York bekommen kann. Sehr interessant fand ich auch die Passagen über die New Yorker Street Food Szene, da mich das Thema Food Trucks fasziniert seit diese in den letzten Jahren vermehrt in Filmen aufgetaucht sind. 

Das Layout ist herrlich anders, es wird mit verschiedenen Schriftarten und -größen gespielt, die Seiten sind immer wieder verschieden aufgebaut.
Die Rezepte sind eher fleischlastig, daher ist das Buch für Vegetarier vllt. nicht unbedingt geeignet, aber für mich als große Fleischliebhaberin - perfekt!
Mein Plan für das kommende Wochenende: ein Gericht daraus nach kochen! Dann folgen auch Fotos des Buchinneren und eine Analyse der Umsetzbarkeit der Rezepte :-)

Alles in allem ist es ein - meiner Meinung nach - sehr gelungenes Buch das sich sicherlich auch ein schönes Weihnachtsgeschenk abgibt. Ja meine Lieben, ich fang jetzt mit dem Thema an! So lange ist es nicht mehr bis zum 24. und sagt dann bitte nicht ich hätte euch nicht gewarnt! ;-)

CU
Franziska

Sonntag, 27. Oktober 2013

Not all those who wander are lost...

...außer wir natürlich. 
Weil wir haben ja kein Navi, sondern nur eine Karte und die wohl weltschlechteste Kartenleserin, nämlich mich. Die Frau, die viele Monate lang mit dem Navi zur Arbeit gefahren ist…nur um sicher zu gehen versteht sich. (Morgens hab ich keine Zeit um auf den Weg zu achten, da muss ich Nachrichten hören und mich mental auf den Arbeitstag vorbereiten…ok, eher Musik hören und abgehen…ich geb's zu)

"Die Hobbits schätzen Ruhe und Frieden und den wohlbestellten Boden: Sie wohnten am liebsten in kleinen Gemeinden zwischen Äckern und Weidegründen." So beschrieb Herr Tolkien das Volk der Hobbits und ich überlege während ich diese Zeilen schreibe, ob ich wohl einen guten Hobbit abgegeben hätte…so ganz gemächlich mit viel gutem Essen und so…hmm



Wir stehen also in der wärmenden Nachmittagssonne in Matamata, äääh Hobbiton, und lassen uns von Sam (ja, er heißt wirklich so…ob das wohl ein Einstellungskriterium war?!) das original Filmset der Peter Jackson Filme "Herr der Ringe" und "Der Hobbit" zeigen. 
So wie für mich das Bungeespringen ein Pflichttermin auf unserer Reise war, war dieser Besuch ein Must-See für meine beiden HdR begeisterten Mitreisenden. 
Zwar haben wir alle erstmal kräftig geschluckt und nur seeehr zögerlich unsere Kreditkarten gezückt als uns klar wurde, dass uns dieser 2,5-stündige Spaß 45 Euro pro Person kostet, aber gut, was tut man nicht alles als wahrer Fan. (und liebende Freundin/Schwester *hust*)

Wir starteten unsere Tour in einem schnieken Retrobus, quer durch eine gigantisch große Schafsfarm wo wir zum ersten Mal auf der Reise neuseeländischen Schafe zu Gesicht bekommen haben, weil selbst die Schafe wissen das Neuseeland im Sommer einfach viel cooler ist. Wir haben allerdings erfahren das die  original Schafe der Farm nicht in den Filmen aufgetaucht sind, da diese einfach nicht hübsch genug waren. Autsch. Die armen Dinger. Ob sie wohl noch Komplexe haben? Von den hübschen, externen Filmschafen gehänselt wurden?!?


Im Auenland selbst überkommt mich ein sehr seltsames Gefühl, denn wie gesagt, ich bin jetzt nicht sooooo der Tolkien Fan. Ich fand die Filme schön, schau sie auch immer mal wieder gerne an, aber die Geduld die Bücher zu lesen hab ich nie aufgebracht, weil es mich dann doch nicht so wirklich interessiert. Wenn man aber da steht, wo Bilbo sich aufmacht um in sein Abenteuer aufzubrechen, die Wege entlang schreitet über die Frodo gerannt ist, dann ist das doch irgendwie ganz cool. 
Beeindruckend ist auch, was für ein Aufwand für die Filme betrieben wurde. Z. B. der 1,3 Millionen Euro Baum, oder die sieben Vollzeit Gärtner die angestellt sind um das Auenland in Schuss zu halten. 



Unser Guide Sam hat es jedenfalls geschafft seine Tour so zu gestalten, dass wir die hohen Kosten fast wieder vergessen haben (was natürlich auch an dem gratis Bier im "Green Dragon", eine Hobbit Bar mitten im Auenland, gelegen haben könnte), denn es gab quasi nichts was er nicht wusste. 

Auch hatten wir hier ausnahmsweise mal einen Jahreszeiten Vorteil: keine lange Wartezeit am Eingang und viel Platz für menschenleere Fotos, was in der Hochsaison sicherlich nicht so einfach werden dürfte.

Für Details: Hobbiton Tours

Atenio,
Franziska

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Im freien Fall


Kennt ihr diesen Blick den man von Geschwistern zugeworfen bekommt wenn man sie grade richtig, richtig in etwas reingeritten hat?

Ja?

Genauso einen Blick, also einen der aller übelsten Sorte, warf mir mein Bruder zu als ich auf unserer Reise verkündet habe: „Ich will in Neuseeland Bungee springen gehen!“
Während ich mir diese Idee mit ca. 17 Jahren in den Kopf gesetzt hatte und durch nichts - nicht die Kosten, nicht den Temperaturen oder dem Betteln unserer Mutter - davon abzubringen war, war mein kleiner Bruder eher skeptisch. Da er allerdings mit 23 und guten 1,80 m nicht mehr ganz so klein ist, schlägt natürlich das männliche Ego bereits voll durch. Da steht die Familienehre auf dem Spiel, und meine Güte was sollen die Leute denken wenn die Schwester sowas macht und er kneift?! Geht gar nicht. 
Also Todesblick an mich für meine tolle Idee, die Höhenangst gekonnt verdrängt und auf ins Auto in Richtung Lake Taupo. 


Aussicht von der Bungee Station...laut Internet eine der schönste der Welt


Ich hatte vor einigen Jahren einen Fernsehbericht über das Bungeespringen in Neuseeland gesehen und die Bilder vor Menschen die vor gigantischen Felswänden in malerischen Buchten an Gummiseilen rumbaumeln haben mich über die Jahre einfach nicht mehr losgelassen. Auf einem Parkplatz von so `nem komischen Kranen springen kann ja jeder! Für mich und meine  Bucket-List muss schon etwas spektakuläreres her!
Das Frühstück haben wir morgens trotzdem vorsorglich auf ein Minimum beschränkt  und hätte ich gewusst, dass mir an der Station ein netter Herr mit rotem (!!!), nicht so einfach abwischbaren (!!! ³) Edding mein Gewicht in gigantischen Lettern auf den Handrücken schreibt, hätte ich mir die Hell’s Pizza (ein kleiner Tipp am Rande)  am Vorabend garantiert auch verkniffen *grmpf*.  Aber ich seh es ja ein, wenn auch ungern, dass das Gewicht unter Umständen relevant ist wenn es um die Seillänge bzw. dessen Dehnung geht.



Um unserem Ruf als Schwaben auch am anderen Ende der Welt gerecht zu werden , wurde der Holde kurzerhand zum Fotografen ernannt (scho wieder 60 Eur g’schbart, gell!)  und  ich machte mich mit dem Brüderlein im Schlepptau auf den Weg zur Absprungstation.  Während dieser gesamten Zeit hab ich mir eig. keinerlei Gedanken über den Sprung selbst gemacht, erst in dem Moment als ich vorne an der Kante stand, die Zehen darüber und  die Arme in die Höhe strecken musste machte sich die blanke Panik breit. „ich kann mich nirgends festhalten, muss kopfüber ins Nichts stürzen und zahl auch noch Geld dafür!!! Bin ich denn des Wahnsinns?!?“
Die Jungs an der Station kennen diesen Blick vermutlich sehr genau und bevor ich mich versehe ruft es hinter mir „One, two, three, bungeeeeeeee!“ ein kleiner Schubs und ich bin kurz mal völlig fertig mit den Nerven. 




Unter normalen Umständen bin ich ein Mensch der konsequent alles tussieske vermeidet. Ich trinke aus Prinzip keinen Aperol Spritz, mag keine Dinge in Herzform und wenn auf etwas Glitzer drauf ist, wird es ignoriert. Aber in diesem Moment war dann plötzlich alles anders. Ich bin zwar immer noch davon überzeugt das es für meine Reaktion eine plausible anatomische Erklärung gibt (jmd. ne Idee...irgendwas mit Zwerchfell und Stimmbändern oder so?!), aber diese hätte meinen Bruder dann auch nicht mehr interessiert. Der lag nämlich fast heulend vor Lachen am Ufer, weil ich, seine ultra coole große Schwester, „gekrischen hat wie ein kleines Mädchen“. Seine Worte hmmmpf.


Die ersten Sekunden waren aber auch wirklich verstörend. Interessanterweise fühlt es sich ein bisschen so an wie wenn man im Schwimmbad vom 3m Turm springt und beim Aufprall vergisst sich die Nase zuzuhalten und es dauert auch eine ganze Weile bis im Gehirn ankommt was grade passiert ist. Am Ende ist es dann aber einfach eine sensationelle Erfahrung...zumindest für mich, weil ich mir damit einen großen Traum erfüllen konnte. 
So, und jetzt würde mich ja interessieren was auf eurer persönlichen Bucket-List so steht...brauch ja jetzt ein paar neue Ideen :-)


Unbedingt: ein Besuch bei Taupo Bungee

Montag, 14. Oktober 2013

Neuseeland im Winter?!?


Bereits im Flugzeug werde ich von meinem Nebensitzer Scott ausgelacht. 
Geht ja schonmal gut los. 
Scott ist ein 21 Jahre alter Brite, der irgendwo auf der Neuseeländischen Südinsel Physik studiert. 
Ich.bin.neidisch. 
(also nicht wegen dem Physik Studium…das kann er gerne behalten…aber das Ganze in Neuseeland?! *schmacht*)
Jedefalls sagt mir Scott das 
1. Kein Mensch im Winter nach Neuseeland geht, da seiner Erfahrung nach die Schneeverhältnisse in Garmisch ja doch wirklich besser sind und 
2. 10 Tage für eine Neuseelandrundreise nicht mal ansatzweise ausreichend sind.

Ich habe während unserer Reise des öfteren an das Gespräch zurück gedacht. Beispielsweise wenn ich mal wieder meine gesamte Willenskraft aufbringen musste um mich morgens aus einem heizdecken-warmen Bett in das Zimmer zu begeben, welches egal wo wir waren, immer gefühlte Tiefkühltruhen Temperaturen hatte. Mit heizen bzw. Isolieren von Häusern haben es die Kiwis nämlich leider nicht so. Dort werden zum Teil ganze Häuser mit überdimensionierten Heizlüftern gewärmt. Aber meinen Beobachtungen zufolge werden auch diese nur verwendet, wenn mal ein paar verweichlichte Deutsche zu Besuch sind. Während wir nämlich dick eingepackt in: 
- Angora Unterhemd
- Sweatshirt
- Softshell Jacke
- Schal
- Jeans
- extra dicke Winter-Laufsocken 
bibbbernd durch die Straßen gehen, laufen uns überall fröhlich lachend Schulkinder entgegen. 
In kurzen Hosen. Und Flipflops. 

Ein weiterer Moment in dem ich uns zu fürchterlichen Weicheiern erklärt habe, war als wir Marc kennenlernten. Ihm gehört die wunderschöne Bar OurPlace in New Plymouth, und während wir uns über Tee und heißer Schokolade wärmten, erzählte er uns von den Surfbedingungen des heutigen Tages. (nur so mittel übrigens). Allein der Gedanke auch nur meine Zehen in das Meer am Fitzroy Beach zu strecken jagt mir Gänsehaut ein. Wir hatten ihn nämlich am Morgen sogar selbst aufgesucht den wunderschönen Strand. Doch trotz der wunderschönen Landschaft, dem grandiosen Sonnenaufgang und dem faszinierend feinen schwarzen Sand konnte ich die Rückkehr ins Auto kaum erwarten. 

Fitzroy Beach, New Plymouth

Te Rewa Rewa bridge in New Plymouth

Im Grunde waren auch die Gesprächseröffnenden Worte mit jedem Local: "Also wäre jetzt Sommer, dann könnten wir..." "Im Sommer machen wir das normalerweise so und so.." "Ja, jetzt ist es halt blöd, aber ich sag's euch im Sommer...." 
Ok, wir haben es verstanden...im Sommer ist wohl alles besser, aaaaber wir waren hochmotiviert das Gegenteil zu beweisen! Das Projekt: "Wie geil ist Neuseeland bitte im Winter" konnte starten.

Abfahrt in Auckland Richtung Norden. ROADTRIP!

Unser schicker, nagelneue Mietwagen. Toyota Corolla über Sunnycars, für 3 Personen mit großen Koffern  - kein Problem


Ka kite ano!