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Samstag, 5. Juli 2014

Keine Lust mehr auf Pauschaltourismus?!?

Deine Rettung heißt Airbnb! Urlaub mit Reisetipps von Menschen die tatsächlich dort Leben wo du Urlaub machst, wirklich wissen wo es den besten Kaffee gibt und ob man sich die hochgelobte 
Touri-Attraktion guten Gewissens sparen kann. 

Das 2008 von drei Amerikanern gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in San Francisco und gilt als eines der aktuell wertvollsten Startups der Welt. Auf Airbnb könnt ihr euch in verschiedensten Preisklassen eine Unterkunft von Privatpersonen buchen. Von einer preiswerten Schlafmöglichkeit auf der Couch im Wohnzimmer der Gastgeber, einem Camper im Garten bis zu einem luxuriösen Wochenendhaus das ihr komplett für euch alleine habt. Die Idee ist, euch mit Menschen zusammenzuführen um euch einzigartige Reiseerlebnisse zu ermöglichen. Inzwischen gibt es auf der Seite Inserate in über 34.000 Städte und 190 Ländern. 

Bildcredit: Airbnb.de



Das erste Mal habe ich von der Website Airbnb auf Youtube auf dem Kanal von Daarum gehört und habe mich eigentlich nur damit beschäftigt weil ich mir die ganzen fancy Unterkünfte anschauen wollte die es dort zu bestaunen gibt (Baumhäuser, umgebaute Bauwägen etc.). 
Bei der Planung unserer New York Reise hatte ich irgendwann die Idee , das eine Airbnb Unterkunft vllt. unserem Budget ganz gut tun würde. 800€ für eine Woche in einem Hotelzimmerchen (Zimmer würde ich das jetzt nicht nennen) das aussieht wie die, wo in den Filmen immer Leute sterben, widerstreben mir ehrlich gesagt.


Bildcredit Airbnb.de

Das Ganze funktioniert dann folgerndermaßen: 

1) erstmal auf der Seite registrieren (ich habe die Facebook Variante gewählt), das Profil pflegen damit die Gastgeber sich ein Bild von dir machen können. Ihr wisst ja, gleich und gleich gesellt sich gern. Am besten noch ein nettes Foto hochladen auf dem du  halbwegs vertrauenswürdig aussiehst

2) eine schnieke Unterkunft aussuchen

3) den Gastgeber anschreiben und dich/deine Reisepläne vorstellen. Das klingt umständlich, aber du darfst nicht vergessen, dass du bei einer Privatperson nächtigst. Du würdest sicherlich auch wissen wollen mit wem du dir für einige Zeit deine Wohnung teilst. Und am Ende gilt dann doch wieder: zeige mir deinen Reiseplan und ich sage dir wer du bist.

4) Antwort abwarten (hat bei mir immer max. 1 Tag gedauert) und buchen! 

5) und ganz wichtig: nach der Reise eine Bewertung für deine Gastgeber hinterlassen!

Nach erfolgreicher Buchung bekommst du die gesamten Daten deines Gastgebers wie: genaue Adresse, Email, Handynummer und hast damit die Möglichkeit dich zum Thema Ankunftszeit/Abholtermin der Schlüssel etc. auszutauschen. 



Ich gestehe, ich war erstmal sehr skeptisch, aber die Neugier und der Schwabe in mir haben gesiegt und ich buchte zwei Unterkünfte für unsere Reise über Airbnb. Einmal 6 Nächte in Brooklyn und 2 Nächte in Boston. 

Ich bin von dem Konzept ziemlich begeistert, denn es hat alles reibungslos funktioniert. 

Die Erfahrungen vor Ort hätten kaum unterschiedlicher sein können. In Brooklyn hatten wir aufgrund deren Arbeitszeiten und unserer Reiseplanung kaum Kontakt zu den Gastgebern. Es gab ein privates Bad und die Gastgeber hatten ihr separates Wohnzimmer. Wir haben bei der Ankunft eine Einführung in die Wohnung bekommen, die Technik wurde erklärt und die besten Coffeeshops etc. der Umgebung genannt und das war's dann auch schon.

In Boston saßen wir Abends ewig mit unseren Gastgebern zusammen und haben uns über alles mögliche Unterhalten. Allerdings war die Wohnung dort deutlich kleiner und wir haben uns zu viert ein Bad geteilt was dann zwangsläufig zu mehr Kontakt führt. 

Mir persönlich hat die Mischung aus beidem sehr gut gefallen, denn ich muss zugeben: eine ganze Woche mit eigentlich "fremden" Menschen auf engstem Raum zusammenzusitzen ist dann doch nicht unbedingt meins. 

Meine liebe Freundin Fräulein Eigenart ist grade erst aus einem fabulösen Urlaub in Holland zurückgekehrt, den sie in einem wunderhübschen Ferienhaus verbracht hat. Gebucht über Airbnb. Ich glaube das teste ich als nächstes. 

Kennt ihr Airbnb bereits? 
Was haltet ihr generell von dem Konzept bei Privatpersonen zu übernachten statt in einem Hotel?

Sonntag, 29. Juni 2014

Das erste Mal New York: Central Park

Ich stehe vor dem Bethesda Fountain mitten im Central Park und bin kurz mal am ausflippen. 



"Schau, schau, schau hiiiieer haben sie geheiratet!" 
Mit "Sie" sind Chuck und Blair von Gossip Girl gemeint. Ja, so unfassbar cool bin ich. Ich habe diese Serie gefeiert...zwar mit fast sieben Jahren Verspätung, aber das macht's jetzt irgendwie auch nicht besser. Und jetzt spaziere ich mit 28 Jahren auf'm Buckel durch den Central Park und freu mich wie ein Kleinkind wenn ich an einen der Drehorte komme. Soviel zum Thema Erwachsenwerden. Fail.

Ich muss gestehen die schrecklich romantische Stimmung der Serie kommt nicht so ganz rüber zwischen den sieben Brautpaaren die versuchen zwischen unzähligen Touristen ihr Hochzeitsshooting abzuhalten.  Könnte natürlich auch daran liegen das der Angel Tunnel mit einem Remix von Missy Elliots "Work it" durch eine Breakdance Gruppe beschallt wird, statt mit dem leicht kitischigem "it's time" der Imagine Dragons. Naja, man kann eben nicht alles haben. 

Wenn du den Central Park an einem Samstag besuchst, wirst du von friedlicher Park Idylle nicht viel sehen. Auf dem See drängt sich Ruderboot an Ruderboot, vor jedem halbwegs blühenden Grüngewächs drängt sich Brautpaar an Brautpaar für hübsche Fotos und der Platz vor dem Bethesda Fountain wird als Yoga Studio genutzt



Aber vielleicht findest du Leute gucken ja genauso spannend wie ich und dann - das garantiere ich dir - gibt es nichts schöneres als mit etwas leckerem zu essen im Gras zu sitzen und den Manhattanites beim Sport zuzuschauen. In der einen Ecke ein Kinder Lacrosse Team das sich noch etwas mit der Schläger-Bein Koordination schwertut während die überengagierten Mütter am Spielfeldrand gradezu hysterisch anfeuern. Auf der anderen Seite das Alte-Herren Baseball Team das scheinbar mehr entspannt in Sportmontur die Sonne genießt als wirklich zu spielen. Den Rahmen bilden dabei natürlich immer die Jogger, die unermüdlich auf der Ringstraße um den Park (selbstverständlich haben sie eine eigene Spur) ihre Runden ziehen. 




Ansonsten ist es aber eigentlich nur ein Park. Ein sehr großer und auch wirklich schöner, ohne Frage, aber wenn deine Zeit in New York sehr knapp bemessen ist, "reicht" es eigentlich ihn für eine Verschnaufpause zwischen dem Sightseeing aufzusuchen. Der Eingang am Columbus Circle (1849 Broadway) bietet mit einem großen Shopping Center gegenüber einen praktischen Ausgangspunkt für eine Mittagspause. Im Untergeschoss des Time Warner Centers findest du einen Whole Foods Supermarkt in dem du dich mit frischen, selbst zusammengestellten Salaten, Sandwiches und Co. eindecken kannst. 

Die Köstlichkeiten dann entspannt in der Sonne genießen, die geschundenen Füße regenerieren lassen und dann frisch gestärkt weiter auf Entdeckungstour gehen. 

Dienstag, 10. Juni 2014

Das erste Mal New York: SOHO

Man kann sehr viel über ein Stadt lernen indem man die Einheimischen beobachtet. Wenn es regnet, tragen z. B. die meisten New Yorker Gummistiefel. Weil wir ja aber in New York sind, natürlich nicht irgendwelche Gummistiefel...es müssen schon Hunter Boots sein, ist klar. Am Morgen noch müde belächelt und als Urbanes Fashion Statement abgetan, wurde mir gegen Nachmittag klar - wenn es in New York richtig regnet braucht man die.  


Da SOHO (South of Houston Street übrigens) laut Reiseführer gleichbedeutend mit Shopping zu sein scheint, beschlossen wir die Gegend an einem Wettermäßig durchwachsenen Tag zu erkunden. Aus durchwachsen wurde beschissen und ich hätte nicht erwartet das mich eines Tages mal Regen vom Shoppen abhalten würde. Einige Stunden kämpften wir uns aber trotzdem tapfer von Shop zu Shop und entdeckten viele kleine hübsche Boutiquen zwischen den bekannten, großen Labels. SOHO besticht durch die vielen Kreativen die hier durch die Straßen ziehen und wäre das Wetter besser gewesen, hätte ich sicherlich einen gesamten Tag damit verbringen können Leute zu gucken.


Als der Regen zur Mittagszeit dann horizontal auf uns einprasselte entschieden wir uns für eine Pause im Little Cupcake Bakeshop. Die riesige Auslage mit verschiedensten Cupcake, Cookies und Torten sorgte bei mir regelrecht für Schnappatmung. Bei einem White Chocolate Rasberry Cheesecake war dem Wetter dann auch schnell verziehen. Überhaupt hätte ich in SOHO am liebsten alle fünf Meter angehalten um zu essen. Die Café und Restaurant Dichte ist enorm und die Entscheidung fällt wirklich schwer. 



Beim Abendessen landeten wir dann einen ziemlichen Glücksgriff. Eine bunt bemalte Garage gesehen, ein hübsches Foto machen wollen und dann feststellen das es ein Restaurant ist. Genauer gesagt das Tacombi in welchem ihr köstliche, fantasievoll gefüllte Tacos mit selbstgemachten Saucen (Chipotle Hibiscus - ich glaube mehr muss ich nicht sagen) genießen könnt. 


Wer sich also zwischen bunten Vögeln wohlfühlt und auch mal Dinge abseits der klassischen New York "must-do's" sehen möchte, sollte sich unbedingt etwas Zeit für SOHO nehmen.

Sonntag, 1. Juni 2014

Das erste Mal New York: Midtown

Wer zum ersten Mal nach New York reist kommt um Manhattan bzw. Midtown nicht herum. Fast alles was Sightseeing technisch Rang und Namen hat befindet sich hier, also war es naheliegend das auch wir unsere Erkundungstour hier starten.
Erster Stop: die Grand Central Station in der ich ewig hätte stehenbleiben können. Die großen Kronleuchter, das gedimmte Licht…schwierig zu fotografieren (fand ich), aber so schön anzuschauen. Im Untergeschoss gibt es übrigens einen ganz netten Foodcourt.


Bei Städtereisen bin ich eigentlich kein großer Museumsgänger, dem mittelmäßigen Wetter und dem extrem guten Ruf des Met geschuldet beschlossen wir aber hier eine Ausnahme zu machen. Ich würde ja jetzt gerne so etwas schreiben wie "ihr könnt euch den Tag sparen, wird alles völlig überbewertet" aber nein, das lohnt sich tatsächlich. Zum einen weil die Sammlung einfach beeindruckend riesig ist, zum anderen weil die Aussicht vom Dachgarten (mit Café übrigens) der Hammer ist und natürlich weil es irre viel Spaß macht den ganzen Kunststudenten zuzuschauen die überall im Museum verteilt auf dem Boden sitzen und Bilder skizzieren. Man kann sich auch heimlich für ein paar Minuten einer der Schulklassen anschließen um die Gemälde nicht nur anzuschauen sondern tatsächlich noch etwas darüber zu lernen. Oderaber, man interpretiert die Gemälde auf seine ganz eigene Weise…wie ich…Kunstkenner der ich nunmal bin:

Ich frage mich ja wie oft es schon vorkam das Touristen vor diesen beiden Gemälden standen und Tränen gelacht haben, weil das erste was ihnen beim Anblick eingefallen ist dieser legendäre Lil'John Song ist. (bitte sagt jetzt jemand "ich hier!" dann muss ich mir nicht mehr so komisch vorkommen…danke!)

Der angeschriebene Eintrittspreis ist übrigens nur ein Vorschlag. Wenn ihr der netten Dame am Kassenschalter einfach weniger Geld hinlegt kommt ihr genauso rein ;-)



Als großer Fan von Bibliotheken war ein Besuch der New York Public Library natürlich ein Muss. Wobei ich mich ernsthaft gefragt habe wie die Leute die diese Bibliothek tatsächlich als solche nutzen darin in Ruhe arbeiten können wenn Non-Stop irgendwelche Touris mit ihren Kameras dazwischen rumspringen. Aber ok, der Mittagliche Hunger leitete uns nach einem kleinen Spaziergang durch die Luxus Wohnblocks der Upper-Eastside zu laut Lenny Kravitz "der besten Pizza in NY" (so stand das zumindest auf einem Notizzettel an der Wand…dann muss es ja stimmen). Es war eine eher zufällige Entdeckung und resultierte eher aus der Entscheidung keinen Bausparvertrag für ein Mittagessen aufkündigen zu wollen. Ja, die Preise der Upper East Side haben es in sich. Also beschlossen wir uns in dem erstmal etwas zwielichtig aussehenden Mimi's nieder zu lassen. Meine Logik dahinter war folgende: wenn der Laden voll ist mit Chauffeuren und Portieren, dann muss es gut sein. 

Wer sich vor der Anreise entschieden hat tatsächlich einen Bausparvertrag aufzukündigen, im großen Stil geerbt hat oder einfach einen deutlich besser bezahlten Job hat als meine Wenigkeit, wird beim Shoppen in Manhatten sehr, sehr glücklich werden. Bei mir endete es nach einer kurzen Tour durch Macy's, Barney's und Tiffany's eher in einer kleinen Depression. Wut und Versagensängste es nicht mit 28 auf ein sechsstelliges Jahresgehalt geschafft zu haben und naja…das Übliche weibliche Gefühlschaos beim Einkaufen eben. Eine preisgünstigere Alternative wäre natürlich Abercrombie&Fitch oder Hollister gewesen…wo man aber erstmal lässig 45 Minuten anstehen darf bevor man überhaupt in den Laden kommt. 




Wofür ich gerne angestanden bin, war der Ausblick von der Dachterrasse auf dem Rockefeller Center . Es ist etwas günstiger als die Aussichtsplattform des Empire State Building und hat den entscheidenden Vorteil - man kann das Empire State Building fotografieren! Hier empfiehlt es sich aber auch die Karten im voraus zu besorgen, da man diese immer nur für einen bestimmten Zeitraum erwerben kann. Bei uns bedeutete das: um 16 Uhr auf die geniale Idee kommen das man da jetzt hoch will, eine Karte kaufen die einen berechtig ab 19 Uhr anzustehen um auf den Aufzug zu warten. Juhuu!
Aber wie gesagt, die Aussicht ist - wenn auch ziemlich kitischig - es echt wert.




Sonntag, 18. Mai 2014

I heart New York

Eigentlich bin ich kein Fan davon die selbe Stadt mehrmals zu besuchen. Es gibt einfach zuviel spannendes zu erkunden auf der Welt, irgendwie fühlt es sich da für mich falsch an ständing an den selben Ort zurückzukehren. Für New York würde ich hier aber nach meinem ersten Besuch definitive eine Ausnahme machen. Warum?


Weil ich nach 6 Tagen nichtmal annähernd den Eindruck hatte alles gesehen zu haben. 

Als ich an unserem ersten Abend vor Einbruch der Dunkelheit auf dem Times Square stand, dachte ich nur – meh, ok kann ich also von meiner Liste streichen. Als wir dann am späten Abend zum ausruhen erneut auf die Treppen setzten, fand ich es dann doch ziemlich beeindruckend.

Ich muss gestehen, ich hatte etwas Bammel vor dem Besuch. Verklärt durch zuviele Tv-Serien, Hollywood Filme und Foodblogs war New York für mich seit Jahren einfach DIE Stadt. Da ich inzwischen aber auch reichlich Leute kenne die mit genau diesen Erwartungen ihre Reise angetreten haben und fürchterlich enttäuscht zurückgekehrt sind, habe ich mir alle Mühe gegeben meine Euphorie im Zaum zu halten. Nach 6 Tagen kann ich aber glücklicherweise sagen – es war genauso wie ich es mir vorgestellt habe!



Allerdings war es weder die berühmte Skyline, noch der Times Square, Tiffany’s oder die High Line die mich so begeistert haben. Selbstverständlich haben wir die üblichen verdächtigen Tourispots besichtigt. Wir waren in der Grand Central Station, auf dem Top of the Rock, in der Met, im Financial District, am 9/II Memorial und in der Public Library und alles davon hat sich zweifellos gelohnt und war wirklich schön.




Die schönsten Momente der Reise verbinde ich aber mit ganz anderen Erlebnissen: im Central Park mit Whole Foods Boxen auf dem Schoß sitzen und den fleißigen Manhattanites beim joggen zuschauen, mit einer Foodtruck Falafel die Sonne vor dem Flat Iron Building genießen und sich verwundert fragen wie die ganzen Damen in ihren 10cm Absätzen durch den Tag kommen, bei strömendem Regen in dem süßesten Café mit einem White Chocolate Rasberry Cheesecake sitzen, hach schön. Ok, ich erkenne hier auch ein Muster – alles was ich toll finde hat mit Essen zu tun…ich weiß auch nicht woran das liegt. Wo ist Freud wenn man ihn mal braucht?! 

Vielleicht liegt es aber auch daran, das die Momente in denen wir einfach nur irgendwo saßen um zu essen, die waren wo ich kurz Zeit hatte um mich in Ruhe umzuschauen und wirken zu lassen wo ich eigentlich grade bin. Das ich es nach so vielen Jahren Filme und Fotos anschmachten geschafft habe mir diesen Traum zu erfüllen und für ein paar Tage ein Teil dieser großartigen Stadt zu sein. 

Ich werde euch hier in nächster Zeit aufgeteilt nach Stadtbezirken meine persönlichen Highlights der Stadt vorstellen um das Ganze etwas übersichtlicher zu gestalten.

Sonntag, 13. April 2014

"Ich war noch niemals in New York"

Es heißt ja immer Vorfreude ist die schönste Freude. 
Auf mich trifft das grade definitiv zu, denn wir haben endlich unsere erste New York Reise gebucht!
Seit Wochen stapeln sich in unserem Wohnzimmer mal wieder die Reiseführer, ich durchforste allabendlich das Netz nach Tipps und Ideen und kann es kaum noch abwarten mir diesen lang gehegten Wunsch zu erfüllen.



Als großer Serienjunkie, der jahrelang marathonartig Serien wie Sex and the City, Gossip Girl, White Collar und Co verschlungen hat, ist ein Besuch in der Metropole natürlich ein Muss. 
Ich freue mich auf leckeres Essen aus Food Trucks, die vielen Museen, ein Picknick im Central Park und natürlich *räusper* Shopping!

Da New York aber leider nicht das günstigste Pflaster ist (der Hauptgrund warum wir erst jetzt einen Besuch wagen), haben wir mal - ganz Abenteurer mäßig - unsere Unterkunft über Air B'n'B gebucht. Nachdem es mir mehr als widerstrebt hat horrende Beträge für ein Zimmerchen (Zimmer wäre übertrieben) zu bezahlen das aussah wie frisch aus einer Folge CSI NY, erschien mir diese Option sinnvoll. Wir nächtigen also sechs Tage bei einem Pärchen im coolen Williamsburg. Eine Ubahn Station ist um die Ecke, genauso wie ein Supermarkt und die Küche darf mitbenutzt werden. Dadurch sollten sich die Kosten (hoffentlich) im Rahmen halten. Außerdem sieht die Wohnung der beiden auf den Fotos aus wie ein wahr gewordener Industrie-Chic- Traum aus.  Ich bin gespannt und werde berichten. 
Bis dahin arbeite ich an dem ultimativen Soundtrack für die Reise und trällere weiterhin Udo Jürgens :)


Sonntag, 23. Februar 2014

Das erste Mal: Snowboarden

Es war wohl einer der frustrierendsten Momente meines Lebens. Ich komme mir schrecklich klein vor. verletzt, ausgelaugt und verraten.
Dramatische Szenen spielen sich da ab auf einer Südtiroler Skipiste. Da sitze ich also im Schnee, der Hintern bereits nass (ja, Mama ich weiß Blasenentzündung und so), reibe mein frisch verdrehtes Knie und verwende all meine Konzentration darauf jetzt bloß nicht loszuheulen.


Der Tag war lang und meine ersten Versuche auf dem Snowboard schmerzhaft. Das ist dann wohl der Nachteil als halb-Inselkind: es gab nie Skiausflüge mit der Familie und tolle Geschichten aus dem Kinderskikurs. Ich lerne das mit Mitte zwanzig und stelle mich an wie der letzte Depp. Das Problem des Älterwerdens ist in diesem Fall nämlich: man fängt an nachzudenken und hat Angst. Suboptimal wenn man an einem steilen Abhang steht und der schnucklige Snowboardlehrer verlauten lässt das man da jetzt runter fahren muss.
Ich hab mir alle Mühe gegeben nicht den Hasenfuß raushängen zu lassen, aber nach der 100sten verpatzten Kurve und unzähligen unsanften Landungen auf meinem Hinterteil war es dann einfach genug.
Als ich da dann so auf der Piste rumsaß um meinen schmerzenden Beinen eine Auszeit zu gönnen höre ich plötzlich eine Gummibärchentüte hinter mir rascheln und den Satz: "Ja Mensch junge Dame das ist ja Klasse wie du das machst! Du bist ja ganz schön schnell unterwegs!"
Dankbar drehe ich mich um und freue mich über die Willkommene Aufheiterung…nur um festzustellen das diese für das kleine Mädchen (mit dem beneidenswert coolen Hello Kitty Skihelm) ein paar Meter weiter gedacht war. Mist.

Also wieder aufrichten, was dank unzähliger Protektoren am Körper auch nicht so ganz einfach ist, und weiter geht's.

Dieses Drama liegt inzwischen 3 Jahre zurück. Inzwischen bin ich (meistens) schneller als die Skikindergartengruppe, falle nicht mehr aus dem Schlepplift und komm auch heil aus dem Sessellift ohne den gesamten Betrieb lahmzulegen. Ich muss auch zugeben, dass so ein eingeschneites Alpenpanorama gar nicht mal so hässlich ist. Vielleicht wird aus mir ja doch noch ein richtiger Wintersportler…wir werden sehen. 

Ort des geschehens: am Anfänger geeigneten Skigebiet Watles 

Sonntag, 19. Januar 2014

Sonntag im Paradies

Es gibt einige Punkte die im Leben eines Samoaners einen besonders hohen Stellenwert haben:

1. Ihr Glaube. Nicht umsonst heißt es sogar in deren Verfassung "Samoa ist auf Gott gebaut"
2. Ihre Familie. Die ist meist recht groß…ziemlich groß sogar…denn auch Cousins/Cousinen 3. Grades werden hier sehr ernst genommen
und nicht zuletzt:

3. Essen. Oder auch das Sunday Tonai'i.

Lektion 1 "Was muss ich unbedingt wissen wenn ich nach Samoa reise":

Wenn man zum essen eingeladen wird, unbedingt schon vorher etwas essen und bloß nicht hungrig erscheinen!

So ein Samoanisches Barbecue, oder auch Tonai'i genannt, läuft nämlich im Normalfall folgendermaßen ab:

In der Einladung steht "BBQ um 12 Uhr nach dem Gottesdienst". Als anpassungsfähige Inselbesucher erscheinen wir um 12.30 Uhr (ihr erinnert euch - Samoan Time und so) und sind trotzdem die Ersten. 

Aber, ist ja alles kein Problem, denn flexibel und gastfreundlich wie die Samoaner nunmal sind - eines ist um diese Zeit garantiert schon fertig - eiskalte Margaritas.
Nein, ich hab mich nicht mit der Uhrzeit vertan…ich rede wirklich von 12.30 Uhr mittags…bei knapp 30 Grad. Prost!

Da die Kohle im Grill schon kräftig glüht, der Taro (eine Art Kartoffel) im Umu (eine traditionelle Garmethode in einem Erdofen) vor sich hin köchelt und auch der Lobster schon bereit liegt kann es ja eigentlich nicht mehr lange dauern…denkt man sich. Tja, diese jugendliche Naivität mal wieder, denn bevor es Essen gibt müssen erstmal der Bottich Margaritas weg.


- 14 Uhr: es landet endlich Nahrung auf unserem Tisch. Appetizer Time! Das bedeutet frisches Thunfisch Sashimi und kühles Bier
- 16 Uhr frage ich mich langsam ob ich das mit dem Mittagessen vielleicht doch irgendwie falsch verstanden habe, oder ob meine Tanten in ihrem Zumba-Wahn (oh ja, das hat sich sogar bis in den Südpazifik durchgesetzt…schockierend oder?!) das Thema "gesunde Ernährung" jetzt plötzlich doch ernst nehmen und es einfach nichts gibt außer dem Sashimi
- 17 Uhr ein Teil der Gesellschaft hat sich bereits in ein Schattiges Plätzchen zurückgezogen um den Rausch auszuschlafen
- 17:30 Uhr der Gastgeberin ist (ich behaupte eher zufällig) aufgefallen das wir ja eigentlich essen wollten. Das Buffet ist eröffnet und entschädigt für locker für die lange Wartezeit. 

Gegrilltes Fleisch, frischester Lobster, rosa Roastbeef, verschiedenste Samoanische Spezialitäten und Meeresfrüchte satt…mein ganz persönlicher Himmel. Dafür nehme ich dann auch gerne etwas Wartezeit in kauf. 



Sonntag, 12. Januar 2014

Coconut-Banana-Pancakes

In letzter Zeit wache ich immer wieder Sonntags auf und stelle fest: es wird nicht hell.

Nicht um 09:00Uhr, nicht um 11:00 Uhr und auch um 14:30 Uhr gleicht das was ich vor meinem Fenster sehe eher einer grau, matschigen Suppe als dem soviel besungenen Winter Wonderland mit strahlendem Sonnenschein.
Aber wenn das Wetter draußen schon nicht mitspielen will bei meiner heilen Sonntagswelt Idylle, dann schaff ich mir diese eben im Alleingang.

Ein wenig Jack Johnson auf die Ohren - Strandfeeling garantiert.
Um nicht nur die Ohren, sondern auch den Gaumen in Sommerstimmung zu bringen gibt es Coconut-Banana-Pancakes zum Frühstück. Wenn der liebe Jack diesen fluffigen kleinen Dingern ein Lied widmet, müssen die ja einfach großartig sein.



Hier mein Rezept zum Winterblues verjagen:
  • 1 Ei
  • 120 g Mehl
  • 200 ml Kokosmilch (ich bevorzuge inzwischen die von Alnatura nachdem ich festgestellt habe das bei der Supermarkt Kokosmilch massig Geschmacksverstärker enthalten sind)
  • 50 ml kaltes Wasser
  • 1 EL brauner Zucker
  • 2 EL Öl 
  • 3 TL Backpulver
  • 1/4 TL Salz
  • 3 reife Bananen
  • etwas Zimt
  • wenn gewünscht Ahornsirup 
Eine Pfanne erhitzen, und eine kleine Schöpfkelle voll Teig hineingeben (geht natürlich auch mit einem Esslöffel…sollte am Ende eben Pancakegröße haben…wie im Film…ihr wisst schon) und in den Teig ca. 4 Bananenscheiben drücken. Wenn die Unterseite schön goldbraun ist, den Pancake mit Zimt bestreuen und umdrehen. 

Aus mehreren Pancakes einen kleinen Turm bauen, Ahornsirup drauf und den Lieblingsmenschen damit glücklich machen. 



Montag, 6. Januar 2014

Polynesian Paralysis

Es fing schon an als wir gegen 23.30 Uhr Ortszeit am Flughafen von Apia standen. Meine Mutter, mein Bruder, drei meiner dort lebenden Tanten, einer meiner Onkel und mein lieber Freund, der schon etwas blass um die Nase, die Welt nicht mehr verstand.


Gleich nach unserer Ankunft brach eine Diskussion los, die ein herrliches Beispiel für die samoanische Lebensart ist. 
Wir planten unsere Reise viele Monate im Voraus, standen regelmäßig in Kontakt zu der Verwandtschaft vor Ort, haben Emails geschrieben und geskyped wie die ganz Großen – und jetzt stehen wir da, nach einem unfassbar langen Tag, und keiner weiß wo wir schlafen sollen. Klassiker. Nach einem endlosen hin und her, wer jetzt wem, wann Bescheid gegeben hat und wer sich um was, wie hätte kümmern müssen verfrachten wir unsere Koffer auf die Ladeflächen der Pick-up Trucks und fahren Richtung Lelata.
Ich persönlich war ja schon beeindruckt das wir pünktlich vom Flughafen abgeholt wurden, nachdem erfahrungsgemäß das Einzige was auf dieser Insel als pünktlich gilt, die allmorgendliche Polizei Parade durch die die Hauptstadt ist.


Täglich um 08:45 Uhr gehört die Hauptstraße von Apia diesen Herren


Der weitere Abendverlauf war dann wieder ziemlich Samoa typisch. Erstmal hinsetzen und ein kühles Bier genießen (Vailima <3), noch eine Runde das Thema Schlafplätze durchdiskutieren und nach dem 5. Bier war es uns dann auch ziemlich egal wo wir jetzt eigentlich nächtigen. Gar nicht so übel die Taktik.

Es dauert einen Moment bis man sich daran gewöhnt hat, aber nach wenigen Tagen stellt sich dann etwas ein, was allgemein als "Polynesian Paralysis" bekannt ist. Man weiß nicht mehr so genau welcher Tag grade ist, die Uhrzeit unterteilt sich nur noch in "morgens", "irgendwie mittags" und "Zeit für Cocktails!". Wir verbringen unsere Zeit an einsamen Stränden, schnorcheln mit Papageienfischen und rasten beinahe aus beim Anblick von dunkelblauen Seesternen. 
Das Inselleben lässt sich aushalten von der Ladefläche eines Pick-ups aus. Leuten zuwinken, eine gekühlte Kokosnuss mit Strohhalm in der einen und eine Tüte Bananenchips in der anderen Hand. Es gibt definitiv schlimmeres.







Nachtrag: Es hat übrigens geschlagene 2 Tage gedauert bis wir unseren finalen Schlafplatz bezogen haben